Klagelied eines schwäbischen
Ruheständlers
Kommst du mal in Ruhestand
Erwartet dich so allerhand,
denn wenn du glaubst du hättest Ruh,
kommt täglich immer mehr dazu.
Kaum fühlst du dich als freier Mann,
schon fängt es mit dem DÄTSCMER an
denn jede Frau hat längst kapiert,
der Vater gern zur Stadt marschiert.
Am
frühen Morgen schon geht's los,
kaum
bist du richtig in der Hos'
bevor die Zähn im Mund drin sind
da hörst schon s´erst mal dätschmer
mal gschwind.
Dätsch mer it wird zur Parole
Dätsch mer s Brot vom Bäcker hole
Ja als neuer Ruheständler
Trimmt man dich zum Einkaufspendler.
Und gehst du dann so durch die Gassen
Siehst Männer du mit Netz und Taschen
Fällt dir zum Trost der Umstand ein
Das müssen Leidgenossen sein.
Bewegung schützt vor Herzinfarkt
Drum rennst du schnell zum Wochenmarkt
Dort findest du mit Kennerblick
Den so genannten Dätsch mer Typ
Du schiebst ihm nach und findest raus
Der schnüffelt erst den Marktstand aus
Wo er
auf raffinierte Weiss
Noch drücken kann den Handelspreis
Was do alls gibt,wer hätt das denkt
Ma könnt grad meina s`gäb was gschenkt
Doch eins isch, du fällst net um
So drängen sich die Leut do rum.
Wo isch jetzt blos der Zettel bliebe
Wo dr Dätsch mer hot s`Zeug
aufgschriebe
Dann kaufst du Kraut und Blumenkohl
Und schon hast du die Tasche voll
Kommst du dann heim zu deiner Frau
Das weiss ich jetzt schon ganz genau
Die Dätsch merei geht wieder an
Dann sagt die Frau mein lieber Mann.
Dätsch mer net den Müll ausleere
Dätsch mer net den Hausfluhr kehre
Dätsch mer net mei Kreuz einreiba
Dätsch mer net die Katz vom Fenster
treibe
Dätsch mer net die Fenster putza
Dätsch mer net die Hecke stutza
Dätsch
mer net den Teig schnell rühra
Dätsch mer net da Dackel gassi führa
Dätsch mer net Kartoffl schäla
Dätsch mer net was Nett´s verzähla
Detsch mer net des Messer wetza
Dätsch mer net die Pflenzla setza
Dätsch mer net da Rasa mäha
Dätsch mer net gschwind Bluma säha
Dätsch mer net schnell zum Kaufmann
schpringa
Dätsch mer net glei `s Fleisch
mitbringa
Dätsch
und Dätsch, so heisst es täglich
Manchmal wird es gar unerträglich
Ja, da kann ma halt nix macha
Ein Dätsch mer der hat nix zum lacha
Was selber gern dätsch ist völlig
wurscht
Zum Schluss vergisst dein eigna Durst
Doch da lass i mi net lang foppen
Wenns geht um Früh-und Dämmerschoppen
Do gang i na, egal was gibt
Da werden zwei - drei Halbe kippt
Da pfeif i auf die Dätsch merei
Schenk mir no a Schnäpsle ei
Da bin i unter Meinesgleichen
Brauch keiner Dätsch merei ausweichen
Da lävert man hat`s recht wichtig
Und jeder meint sei Gschwätz sei
richtig
Bis abends spät kriegst du kein Ruh
Da heisst es dätsch mer Läda zu
Liegst dann im Bett, heucht zart die
Alte
Dätschmer d Füss wärme, i hon so kalte
So geht das jetzt Tag ein Tag aus
Die Dätsch merei setzt niemals aus
So ist nun mal die Wirklichkeit
Ein Ruheständler hat niemals Zeit
!!!!!!!!!!
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