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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

lieber Albert

 

Wir alle sind deiner Einladung gefolgt, um mit dir heute deinen letzten Arbeitstag, deinen Einstieg in die Ruhephase der Altersteilzeit oder schlicht und einfach deine Verabschiedung zu feiern.

 

Nachdem ich mich im Februar beim Wibi seiner Verabschiedung als Redner versuchte, bist Du spontan auf mich zugekommen und sagtest, das war toll, wenn ich einmal gehe, dann möchte ich, dass du die Rede hältst.

 

Als es nun soweit war, sagte unser Chef, na Franzl wärst du bereit, ein paar Worte zur Verabschiedung beim Albert zu sagen. Nach kurzer Überlegung sagte ich ja, doch dass es so schwer werden würde, das habe ich nicht gedacht.

 

Alle Kollegen die ich fragte, um von dir irgendwelche nette Begebenheiten in deiner fast 45 jährigen Osram Zeit zu erfahren, immer die gleiche Auskunft: Ja der Albert, mm, ja mei was kann ich denn da schon sagen, er war immer ehrlich und direkt, hilfsbereit und sehr engagiert.

 

Anlässlich deines 40 jährigen Jubiläums, im September 2001 wurde dein beruflicher Werdegang bei Osram detailliert wiedergegeben. Kurz kann man ihn wie folgt beschreiben:

Vom Mechanikerlehrling, über den Fräser zum Meister, als „Entwicklungshelfer“ bei OSK, über die damalige Arbeitsvorbereitung bist du im Januar 2000 in den Einkauf gekommen.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt warst du für uns im Einkauf ein relativ unbeschriebenes Blatt, wir wussten nur, dass du deine Arbeit immer korrekt und gewissenhaft ausführtest. Da ich zu diesem Zeitpunkt mit Zeichnungsteilen wenig zu tun hatte und ich auch während deiner Zeit bei der AV wenig Berührungspunkte mit dir hatte, kann ich mich nur noch an einen Vorgang erinnern. Ich sag nur Leybold, du brauchtest unbedingt eine Pumpe, die schon überfällig war. Du kamst immer wieder zu mir und wolltest den genauen Liefertermin wissen, ich konnte nur immer wieder den bestätigten oder zugesagten Termin von Leybold weitergeben. Nachdem der Termin zum vierten oder fünften mal verschoben wurde, bist du so richtig narrisch geworden und sagtest ganz aufgebracht, dann muss ich „eben ein Fass aufmachen „ Ich werde zu H. Bode gehen und sage ihm, dass der Einkauf seit mehreren Wochen nicht in der Lage ist, diese Pumpe zu beschaffen. Ich dachte für mich, typisch AV'ler, der sieht doch, dass wir alles unternehmen um diese blöde Pumpe endlich zu bekommen. Seit diesem Zeitpunkt nanntest du mich eine Zeitlang nur noch Mr. Leybold und der Spruch „da muss ich ein Fass aufmachen“ konnte in den letzten 5 Jahren öfters im Einkauf  gehört werden.

 

Nachdem du dich in der Fertigung im LZM und bei OSK bestens auskanntest, wechseltest du im Januar 2000 die Fronten, kamst in den Einkauf und beschäftigtest dich ab sofort nicht mehr mit der Herstellung sondern mit dem Zukauf von Teilen.

Du bist im Zeichnungsteileteam für die Beschaffung von Baugruppen, Lagerteilen sowie für Gussteile zuständig gewesen. Beim Aufbau der   Lieferantenbewertung blühtest du sichtlich auf, doch für manchen Lieferanten wurdest du zum Graus. Du legtest die Finger in deren Wunden und decktest knallhart ihre Fehler hinsichtlich Liefertreue und Qualität auf. Des Weiteren warst du für den An- und Verkauf von Werkzeugmaschinen zuständig. Nachdem deine Verbindungen zu Nove Zamky nach wie vor die besten sind, warst du auch weiterhin der Verbindungsmann zu OSK.

 

Da du das Projekt SAP R3 bereits in der AV betreut  hast, lag es natürlich nahe, dass du das Projekt im Einkauf weiter begleitet hast. Somit warst du vor allem in der Umstellungsphase immer ein gefragter Ansprechpartner, wenn es um irgendwelche Probleme ging. Seit unserer Schulung in Schwabmünchen geht  uns der Spruch „Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es" nicht mehr aus dem Kopf.

 

Nach dem Sport, auf den ich später noch zu sprechen komme, ist das Internet mit all seinen technischen Raffinessen eines deiner Hobbys. Unter http://www.Schimpel-Albert.de findet man alles was man über dich wissen muss. Dein beruflicher Werdegang, deine sportlichen Aktivitäten, dein Zuhause, über den Spruch der Woche, oder über die Seite mit den lustigen Sprüchen, kann man sich in die Erotik einklicken, klickt man weiter, stößt man auf eines deiner liebsten Tätigkeiten: Cluburlaube. Ob Türkei, Ägypten, Spanien  Afrika oder Gardasee, mir ist dabei aufgefallen, alle Sportmuffel mal herhören: Mit Tennis findest du in jedem Club der Welt sofortigen Anschluss zum anderen Geschlecht oder zu neuen Freunden.

 

Da Tennis deine große Leidenschaft ist, hattest du eine Zeitlang auch im Büro dein Äußeres darauf ausgerichtet. In Insiderkreisen wurdest du wegen dem Tragen von weißen Tennissocken nur noch „Häuptling weiße Socke“ genannt. Die kannst du jetzt in deiner Freizeit ungeniert tragen, falls du keine mehr hast, bekommst du jetzt von mir ein ganz neues Paar schöne weiße Socken.

 

Dass auch fotografieren zu deinen Hobbys zählt, kann jeder auf deinem PC sehen. Als Bildschirmschoner lädst du immer deine neuesten Bilder drauf, ob Bieranstich von H. Häfner oder andere Bilder vom Naturfreundehaus, dein letzter Urlaub am Gardasee, auch Bilder von der BUGA konnte man bewundern. Auch hat man die letzten Monate genau deine Lage, heruntergebrochen auf  Tage / Stunden, Minuten ja Sekunden verfolgen können.

 

Als Brezenlieferant ist der Albert im ganzen LZM bekannt. Bis vor kurzem brachte er zu jedem Fest die wohl besten Brezen von seinem Hausbäcker mit. Doch wie der Zufall es will, musste die Bäckerei vor ca 2 Monaten schließen, wahrscheinlich wäre jetzt auch mit dir der beste Kunde weggefallen.

 

Deutschland um 9:00 Uhr. Es beginnt ein Ritual, das keiner so beherrscht wie Albert. Er holt seinen Wasserkocher aus dem Schrank, befüllt ihn mit Wasser und ein paar Weißwürsten. 10 Minuten später genießt er seine warmen Würste. Mittag noch eine Wurstsemmel oder ähnliches. Zum Abschluss am Nachmittag noch etwas süßes, ob Kuchen oder Gebäck, für dein leibliches Wohl sollte es dir an nichts fehlen. Wie ich erfuhr, sind Kirschen deine Lieblingsspeise, da es zurzeit keine frischen gibt, kann ich dir nur dieses Glas überreichen. Ich sage nur Schmatzi, guti, feini, lass es dir schmecken.

 

Wie ich schon erwähnte, gehört der Sport zu deiner Freizeit wie das Weihwasser zur Kirche.

In die SVO bist du 1968 in die Abteilung Kegeln Azubi eingetreten. Seit dieser Zeit betreibst du regelmäßig diesen Sport unter anderem mit H. Ruchte, H. Sperner und Frau Ursula Gell. Im Februar 1997 bist du zur MB-A Gruppe Kron gewechselt. Bei den Sportfesten bist du immer im oberen Drittel der Siegerlisten zu finden.

Im Jahre 1986 hast du mit Martetschläger und Meisle Elfi die Gruppe Squash gegründet. Diese Gruppe wurde mittlerweile wieder aufgelöst. Wahrscheinlich lag es daran, dass so Stützen wie unser Chef aufhörten.

 

Des Weiteren bist du sehr engagiert im SVO-Tennis. Du warst schon Kassier, Spielleiter und momentan bist du der Vorstand. Hier kann ich mich an einen Montag erinnern. Wir beide spielten ein Einzel, du gingst in dieses Spiel wie der sichere Sieger, doch schwupp die wupp war das erste Spiel weg und du warst immer wieder von meiner Laufbereitschaft überrascht. Das 2. Spiel konnte wegen Zeitmangel nicht mehr ganz ausgespielt werden, der Fairness halber muss ich gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon hoffnungslos im Rückstand war. Nach dem Spiel hast du mir gratuliert und sagtest „ So ein Saukerl“ Ich will unbedingt Revanche. Doch zu diesem Spiel ist es nie mehr gekommen, da ich mich kurz darauf verletzte und mit dem Tennisspielen aufhören musste. Du spielst nicht nur am Montag bei OSRAM, auch ein Doppel mit Hubert, Werner und Gustav steht seit Jahren jede Woche auf deinem Spielplan.

 

Wie ich hörte, hast du schon jetzt ab Januar ein wöchentliches Doppel organisiert: Stichwort:

„Rentnerdoppel“ gespielt wird immer Freitags von 11:00 bis 13:00 Uhr

Als Andenken deine Karteikarte der SVO.

 

Ja Albert, der ganze Einkauf hat dich als zuverlässigen und hilfsbereiten Kollegen geschätzt, wann immer es deine Interessen betraf, warst du immer bereit die Arbeit zu machen.

Doch nimm es mir jetzt nicht übel, ab und zu da gab es auch Arbeiten, die du nicht so gern mochtest, was ganz natürliche ist, die hast du dann ganz geschickt weiter delegiert. Da war er dann wieder der Dickkopf oder wie es auf gut bayrisch heißt, der sture Hund.

 

Zusammenkunft ist ein Anfang

Zusammenhalt ist ein Fortschritt

Zusammenarbeit ist der Erfolg

 

Mit diesen Worten von Henry Ford  möchten wir uns alle für die gute Zusammenarbeit mit dir in den vergangenen Jahren bedanken.

 

Als Geschenk haben wir lange überlegt, was kann man einem Mann, der eigentlich schon alles hat, noch schenken? Passend zur Adventszeit, vom Himmel hoch da komm ich her dachten wir uns, dass wir dir einen langgehegten Wunsch erfüllen, nämlich einen Tandemflug mit der Flugschule Oase. Da Zeichnungen und Bestellunterlagen zu deinem täglichen Brot gehörten, wollen wir dir noch ein Unikat einer Zeichnung überreichen die einmalig ist, man beachte vor allem den Zeichnungskopf  mit der einmaligen Sachnummer, die extra für den Un-Ruhestand freigegeben wurde.

 

Die letzen Stunden deiner knapp 45 jährigen Zeit bei Osram stehen uns nun bevor. Und fast unmittelbar stellen wir uns die Frage: Wo ist die Zeit nur geblieben?

Und eigentlich meine ich:

Haben wir diese Jahre sinnvoll genutzt?

Sind wir mit unserer kostbaren Zeit gut umgegangen?

Zeit ist unwiederbringlich.

Zeit können wir nicht kaufen und sie läuft ohne unser Zutun ab.

Unsere persönlichen Zeiterlebnisse können wir sehr wohl beeinflussen, durch viele schöne Momente und Erlebnisse die wir uns selbst schaffen können.

Ich hoffe, du hattest bei Osram viele schöne Momente und Erlebnisse.

In diesem Sinne wünschen wir dir alle für den nächsten Lebensabschnitt einfach nur eine gute Zeit.

Servus Albert

 

 

 

DANKE Franz:

 

Wie heißt es: Es wird nie so viel gelogen wie auf Beerdigungen, Jubiläen u.ä.