3. Tag: Amman - Mujib
- Totes Meer
Heute entdecken Sie das am tiefsten gelegene Naturschutzgebiet der Welt,
Wadi Mudschib. Ihre Wanderung (ca. 4 Stunden, 4 - 5 km) startet am
Besucherzentrum und führt Sie über den Dead Sea Highway bis hinauf in
das Reservat. Der Weg verläuft parallel zum Toten Meer, wodurch Ihnen
die gesamte Wanderung ein atemberaubend blauer Hintergrund geboten wird.
Durch eine Vielzahl an ausgetrockneten Wadis wandern Sie bis zur Raddas
Ranger Station, wo Sie mit etwas Glück sogar den hier lebenden Nubischen
Steinbock erblicken. Nach einem kurzen Stopp erfolgt die letzte Etappe
Ihrer Wanderung. Übernachtung und Abendessen am Toten Meer.
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Montag: 16.04.2018
Heute wurden die Koffer gepackt; Hotelwechsel war angesagt.
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt ging es "abwärts" -> Amman auf ca. 1000
Meter, das Tote Meer minus 400 Meter. Noch in keinem Urlaub habe ich in
Summe mehr Höhenunterschiede erlebt; Jordanien ist ein sehr hügeliges
Land. Das geplante Wadi war seit Anfang April gesperrt, eine Alternative
war also angesagt. Die Wanderung ins Wadi, das sogar etwas Wasser führte,
begann recht harmlos. Noch wurde auf trocken Schuhe geachtet, was sich
jedoch bald als nutzlos erwies. Als dann ein kleiner Wasserfall den
weiteren Weg versperrte, überquerte ein Teil der Gruppe mit vereinten
Kräften (ziehen und schieben war angesagt) über einen seitlichen Felsen
das Hindernis. Der Rest, unter anderem auch ich (warum soll ich hier ein
Risiko eingehen, eine Reise ohne Blessuren hat hier für mich Vorrang)
verbrachten die Zeit mit einer kleinen Rast. Nach einiger Zeit entschloss
sich Alexander dann aber doch noch, allein das Wasserfallhindernis
anzugehen, das er auf recht ungewöhnliche Weise alleine meistere! Respekt
-> aber nicht ganz ungefährlich, siehe hierzu Bilder bzw.
Video. Da die
Schuhe übrigens inzwischen komplett nass waren, war es nun unnötig,
weiterhin von Stein zu Stein zu springen!
Weiterfahrt zum Holiday Inn Hotel in den nassen Schuhen...
Hier war uns natürlich Erholung pur gegönnt -> baden im Toten Meer,
Schlamm-Peeling aber auch relaxen in der Sonne. Einige "Böller" ließen uns
dann doch etwas nachdenklich werden. Es klang zwar ähnlich wie bei einem
Feuerwerk, vermutlich waren es aber doch Schüsse in das relativ
nahegelegene syrische Krisengebiet.
Ein tolles Abendessen sowie ein kühles Bier > mit Alkohol > ließ den Tag
schön ausklingen.
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5. Tag: Dana - Shobak
- Petra
Nach dem Frühstück machen Sie sich auf den Weg nach Shobak. Majestätisch
thront die sandsteinfarbene Kreuzfahrerburg auf einem Hügel. 1115 n.
Chr. erbaut diente sie als Zuhause von bis zu 6.000 Christen. Von hier
aus genießen Sie einen einmaligen Ausblick über den Wadi Arava.
Abendessen und Übernachtung in Petra.
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Mittwoch: 18.04.2018
Heute hieß es zeitig aufstehen -> Abfahrt war bereits um 8 Uhr. Halt war
dann bei der Kreuzfahrerburg bei Shobak. Shobak Castle wurde im 12.
Jahrhundert erbaut. Die Ruinen der Höhenburg liegen auf einem
kegelförmigen Berg über der Ebene von Edom an der Pilger-
und Karawanenstraße von Syrien nach Arabien. Der wichtige Handelsweg
führte an dieser Stelle vom Toten Meer zur Arava-Senke
und von dort weiter nach Akaba am Roten Meer und war somit eine gute
Einnahmequelle.
Ganze Schulklassen waren heute unterwegs, die Mädchen mit Kopftuch, die
Betreuerinnen teilweise voll verschleiert. Was die Mädels jedoch nicht
abgehalten hat, singend und lustig unterwegs zu sein. Uns bot sich, oben
angelangt, ein schöner Blick über das Tal. Die Ruine selbst wurde
teilweise rekonstruiert, weitere Ausgrabungen stehen an.
In einem kleinen Kiosk wurden natürlich Getränke angeboten, Tee, Kaffee
aber auch diverse Dosengetränke. Hier lief übrigens ein Fernsehgerät, das
einen arabischen Sender ausstrahlte. Gezeigt wurden diverse Bilder aus dem
Syrienkonflikt, auch Bilder vom Giftgasangriff in Duma. Auch hier wurde
mir vor Ort der Konflikt und Kriegsgefahr nahegebracht. Übrigens: Im Land
selbst ist von dieser Situation nichts zu spüren!
Weiter ging es über Serpentine und karge Landschaft nach Little Petra,
auch bekannt als Siq al-Barid. Diese
Besichtigung stand nach Programm zwar erst später auf der Liste, passte
aber gut in den heutigen Tag. Es sollte somit eine gute Einstimmung auf
Petra sein. Auch hier geht es durch eine kurze Schlucht zu den
eigentlichen
archäologische Stätten, ein
nabatäischer Ort
mit in die Sandsteinwände eingemeißelten Gebäuden. Die Gebäude wurden
vermutlich als Vorort von Petra, der Hauptstadt der
Nabatäer,
im 1. Jahrhundert nach Christus gebaut. Für den Rest des Jahrtausends
blieb Little Petra allen unbekannt, bis auf beduinischen Nomaden, die
manchmal darin oder in ihrer Umgebung lagerten. Europäer, die die
arabische Welt unter islamischer Herrschaft nicht besuchen konnten, hörten
von Petra, waren sich aber ihrer Existenz nicht sicher. Ausgegraben wurden
die Gebäude dann aber erst im späten 20. Jahrhundert
von der britische Archäologin Diana Kirkbride.
Heute stehen an allen Ecken Händler und Bettler, teilweise aufdringlich
und zeigten sich mit einem Bakschisch von einem 1/2 Dinar unzufrieden. Den
Aufstieg zum "schönsten Aussichtspunkt" über sehr ungleiche und schlechte
Stufen schenkte ich mir. War, wie dann von einigen erzählt wurde, kein
Versäumnis.
Abendessen war dann bei einer einheimischen Familie:
Mansaf,
ein arabisches Gericht aus in Joghurt gekochtem Hammel und Reis und
natürlich Fladenbrot. Traf leider nicht ganz meinen Geschmack, die süße
Nachspeise war jedoch lecker. Der ganze Ablauf des Abendessen war leider
wenig herzlich, der Hausherr mit seinem Bruder blieben mehr oder wenig im
Hintergrund. Auch mein kleines Präsent, ein Teddy für das Töchterchen,
lockerten die Situation wenig auf. Schade...
Fast die ganze Truppe traf sich dann später im Hotel Mövenpick zu einem
Umtrunk bei Bier und Wein -> unsere Bleibe hatte keine Lizenz für
alkoholische Getränke!
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6. Tag: Petra
Erfahren Sie mehr über die Geschichte der "rosaroten" Stadt. Können Sie
sich vorstellen, dass diese in den Fels gehauenen Bauwerke von
Menschenhänden erschaffen wurden? Sie tauchen ein in die Welt der
Nabatäer, die hier vor 2000 Jahren gelebt haben sollen und wandeln über
eine wichtige Straße für den Seidenhandel. Vielleicht kommt Ihnen die
Stadt aus Kinofilmen wie "Indiana Jones" bekannt vor? Sie bahnen sich
Ihren Weg durch die schmale Schlucht "Siq" und entdecken das prächtige
Schatzhaus der Stadt. Was hier wohl für wertvolle Schätze liegen?
Abendessen und Übernachtung in Petra.
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Donnerstag: 19.04.2018
Zeitig ging es zu Fuß, das Hotel liegt nur wenige Meter vom Eingang der
Schlucht entfernt, auf nach Petra. Das Eintrittsgeld beträgt tatsächlich
50 JD, entspricht ca. 54 €, für 2 Tage wie bei uns 54 JD -> war aber im
Reisepreis enthalten. Ausgerüstet mit Rucksack,
Fotoausrüstung und natürlich Wasserflasche führte uns Hussein zum
Höhepunkt der Reise. Dass wir nicht die einzigen Besucher waren, kann
man sich gut vorstellen; die Massen hielten sich jedoch in Grenzen. Als
"Hilfsmittel" zur Fortbewegung standen Esel, Pferdekutschen und später
auch Kamele zur Verfügung. Wie schlecht die Pferde vor den Kutschen
behandelt wurden, konnten wir am nächsten Tag beobachten -> wirklich
eine Schande. Für uns standen diese Transportmittel so nicht zur
Diskussion!
Über die 1,5 Kilometer lange und etwa 70 Meter tiefe Felsschlucht, den Siq (dt.:
„Schacht“), der an seiner engsten Stelle nur 2 Meter breit ist, kommt
man zum wohl berühmtesten Gebäude von Petra, dem Schatzhaus. Am Ende der
Schlucht öffnet sich dann der Blick in das in den Fels gemeißelten
Gebäude -> einfach Gänsehaut pur.
Das „Schatzhaus des Pharao“, wie es von den Beduinen genannt
wurde, war in Wirklichkeit vermutlich eines von zahlreichen Felsgräbern.
Es wurde möglicherweise für den Nabatäerkönig Aretas IV. angelegt, der
im 1. Jahrhundert v. Chr. regierte. Über sechs korinthischen
Säulen erhebt sich ein Rundtempel mit vierzig Meter Höhe. Auf der Spitze
des Tempels befindet sich eine Urne, die, wie der gesamte Bau und die
anderen Königsgräber Petras, überwiegend aus massivem Fels bestehen.
Eine komplett funktionierende Wasserversorgung und sichere Lage machten
Petra zu einer bevorzugten Station für Karawanen aus dem Süden Arabiens,
die überwiegend mit Luxusgütern für Abnehmer aus dem
gesamten Mittelmeerraum beladen waren:
Gewürze aus Indien und Seide aus China, Elfenbein aus Afrika, Perlen aus
dem Roten Meer und Weihrauch aus dem Süden Arabiens. Das Harz des
Weihrauchbaums war in der gesamten antiken Welt als besonders kostbare
religiöse Opfergabe und als Arzneimittel begehrt. In umgekehrter
Richtung gelangten über Petra Waren aus der Levante, etwa
Goldschmiedearbeiten aus Aleppo, zu den Märkten des Jemen und Omans.
Zwischenhandel und Zölle warfen für die Nabatäer hohe Gewinne ab.
Dass sich am Schatzhaus alles versammelt, Touristen, Händler sowie
Kamele braucht wohl nicht extra erwähnt werden. Jeder hat den Wunsch,
das schönste Foto zu schießen, Selfie in allen Variationen werden
gemacht. Ich konnte mich die ersten Minuten an diesem Anblick nicht satt
sehen, aber dann zückte auch ich Handy und Kamera.
Über die Fassadenstrasse, eine Anreihung nabatäischer Gräber, geht es
zum römischen Theater. 45 Sitzreihen boten mehr als 4000 Besucher Platz.
Nach einer Erfrischung
mit Limonade ging es über Stufen hoch zu den Königsgräbern; vier schöne
nebeneinander liegende Fassaden. Die Baustile der Gräber lassen
nabatäische, griechische
und römische Einflüsse erkennen. Die byzantinische Kirche ganz in der
Nähe wurde vermutlich gegen Ende des 5. Jahrhunderts erbaut. Teilweise
gut erhalten sind die vielen Bodenmosaiken. Bei einem Restaurant trennte
sich die Gruppe, jeder konnte in Eigenregie auf Erkundung gehen.
Verlaufen konnte man sich hier nicht -> es führt nur ein Weg zurück bzw.
ein Stufenpfad im Nordwesten hoch zum Kloster.
So ließ ich die Eindrücke auf mich einwirken und wanderte langsam vorbei
an den Königsgräbern zurück. Sollte ich den Opferberg besteigen?
Der Hohe Opferplatz liegt auf dem Gipfel des Jebel Attuf -> 700 Stufen
sollen es bis oben sein. Gemeinsam mit Alexander machte ich mich dann
an den Aufstieg. Die Stufen waren relativ gut ausgebaut und recht
gleichmäßig. Eigentlich war es dann weniger anstrengend als erwartet.
Der Ausblick auf das Tal war bereits unterwegs schön, oben angelangt
jedoch toll. Wie könnte es anders sein, oben wurde Tee gekocht, ein
kleines Lager lud zum verweilen ein. In der Zwischenzeit konnte
Alexander das Handy des jungen Jordaniers über seine Powerbank mit
Energie laden, dafür durften wir fast gratis Tee trinken! Abwärts ging
es natürlich leichter, man sollte jedoch nicht unvorsichtig werden.
Trittsicher scheinen die Esel auf den Stufen zu sein, die für die
Versorgung am Opferberg zuständig sind. Reiten über die Stufen auf dem
Eselrücken -> nein danke.
Nochmals für heute die letzten Eindrücke am Schatzhaus einwirken lassen,
dann ging es langsam zurück zum Hotel, das von den Zimmern leider auch
nicht überzeugte.
Gegen 19 Uhr ging es nochmals nach Petra: Hussein hatte uns
Eintrittskarten besorgt für "Petra by Night" -> 17 JD. Der Weg in die
Schlucht war mit Kerzen beleuchtet, ein großer Pulk bewegte sich im
Licht der Sterne und Kerzen zum Schatzhaus. Auf dem Boden liegende
Decken waren für die Zuschauer vorbereitet, auch hier waren vor der
Tempelwand viele Kerzen aufgestellt. Eigentlich ein romantischer
Anblick, aber selbst nach Beginn der "Vorstellung" kamen immer noch
Leute und störten somit die Stimmung. Ein Flöten- sowie ein
Sudelsackspieler untermalten mit arabische Musik die Nacht. Dann
erzählte ein Jordanier eine Geschichte in englisch über Krieg und
Frieden. Über meine Englischkenntnisse möchte ich mich hier nicht weiter
auslassen. Abschließend wurde die Fassade in verschiedenen Farben
angestrahlt, auch recht schön, aber dafür fast 20 € -> schade um das
Geld!
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7. Tag: Petra - Baida
- Petra
Nach dem Frühstück machen Sie sich erneut zu einer Wanderung auf (ca. 7
- 8 Stunden, 13 km). Sie starten mit dem Besuch des verborgenen Tals von
Little Petra. Von hier geht es durch die Baida Region in Richtung der
Schluchten von Petra, bis Sie das Kloster hoch über dem Hauptplatz
erreicht haben. Hier erwarten Sie herrliche Ausblicke über den
Grabenbruch des Wadi Araba. Sie gehen die Klostertreppen des Museums
hinunter und treten den Rückweg über Wadi El Muasireh an, wo Sie eine
Vielzahl von Gräbern finden, die weitgehend unbekannt sind und von
Touristen kaum besucht werden. Abendessen und Übernachtung in Petra.
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Freitag:
20.04.2018
Mit einem Mietbus ging es heute auf Tour. Nach einer kurzen Besichtigung
einer Ausgrabung aus der Steinzeit ging es zum Eingang -> wir wollten
Petra von hinten besichtigen. Die Aussage von Hussein traf nicht ganz zu
-> es geht kurz bergauf und dann hinunter nach Petra. Der "kurze"
Anstieg zog sich dann doch etwas hin, so dass eine Mitreisende, die
unter Asthma litt, erhebliche Probleme hatte. Toll fand ich, dass sich aus
der Gruppe keiner negative äußerte, weniger schön fand ich, dass beide
Guide vorne liefen. Eigentlich sollte doch einer der beiden das
Schlusslicht sein, oder? Jedenfalls wurden immer wieder Pausen
eingelegt, so dass der Anschluss wieder sichergestellt war. An bizarren
Felsen vorbei ging es zum sogenannten Kloster Ad Deir von Petra. Es ist
sogar mit 48,3 Meter höher als das Schatzhaus, wirkt aber, da es nicht
wie das Schatzhaus in einer Schlucht steht, rein optisch kleiner. Die
Abmessungen weichen in verschiedenen Dokumenten erheblich ab ->
Wikipedia 39 bzw.
45 Meter,
Broschüre aus Petra 48,3 Meter; ich habe jedenfalls nicht nachgemessen
:-) Eine interessante Seite zu Petra habe ich übrigens
hier
gefunden!
Nach einer kurzen Rast ging es in Eigenregie weiter mit dem Abstieg.
Über die Säulenstraße, bzw. Fassadenstraße ging es wie gestern über das
Schatzhaus zurück zum Hotel. In Summe dauerte die heutige Wanderung ca.
8 Stunden, es war aber ein relativ langsames Tempo mit einigen Pausen.
Aber auch langsames Wandern strengt an...
Ein alkoholfreies Bier im Hotel ließ die Wanderung auf der Dachterrasse
unseres Hotels ausklingen. Übrigens: Es hatte kurz zuvor etwas geregnet!
Hinweis zum Hotel bzw. den Zimmern: Der Toilettendeckel in Sígrids Bad war
gebrochen, wurde aber trotz 2-maliger Reklamation nicht repariert. Das
darf wirklich nicht vorkommen!
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8. Tag: Petra
- Wadi Rum
Heute erleben Sie eines der Highlights Ihrer Reise - Kamel-Trekking in
der größten und eindrucksvollsten Wüste Jordaniens. Während Ihrem
Kamelritt bestaunen Sie die zahlreichen Berge aus Sandsteinen und Granit
(ca. 15 km). Atemberaubend, wie die Sonnenstrahlen die alten Felsen in
bunte Farben tauchen. Spüren Sie den Zauber dieser Wüstenlandschaft?
Gegen Mittag machen Sie einen kurzen Halt und genießen ein leckeres
Essen, von den Beduinen vorbereitet, während Sie die landschaftliche
Vielfalt bewundern. Abendessen und Übernachtung in Wadi Rum.
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Samstag: 21.04.2018
Heute war unser Busfahrer wieder aktiv, Abfahrt um 8 Uhr zum Wadi Rum.
Über die teilweise recht verschlissene Wüstenstraße brauste Masser dahin.
Die Holperstellen an diversen Straßenübergängen wurden dabei nicht immer
sanft genommen und waren somit auf der Rückbank im Bus dann deutlich zu
spüren. Für Jürgens Schrittzähler ein zusätzlicher Zählimpuls! Zahlreiche
Windhosen am Straßenrand zeigten an, dass heute ein etwas sandiger Tag
anstehen würde.
Im Beduinendorf angekommen, wurden die Koffer in einen Geländewagen
umgeladen, die Kamele warteten schon auf ihre Reiter. Also aufsitzen und
los ging es im Kamelschritt. Nur unser Alexander verweigerte sich und ging
flotten Schrittes vorne weg. Für mich war es ja kein neues Erlebnis, der
Kamelsattel jedoch etwas problematisch. Der hintere Knauf im Sattel machte
sich bei diversen Bewegungen im Rücken deutlich schmerzhaft bemerkbar.
Ansonsten wurden die Kamele in 3-er Gruppen von jungen Beduinen geführt ->
eigentlich eine unterhaltsame Fortbewegungsvariante. Fotos wurden mehr
oder weniger aus der Hüfte geschossen, die Bilanz war dann aber doch recht
positiv.
Nach etwas mehr als einer Stunde Halt zur Pause: Vorsicht ist angesagt, wenn das
Kamel aufsteht bzw. mit den Vorderbeinen zuerst in die Liegeposition geht.
Dass meine rückseitige Körperseite aber auch die Oberschenkel etwas
strapaziert waren, muss ja nicht verheimlicht werden.
Ein gutes Mittagessen ließ dies schnell vergessen, bis es hieß: Weiter
geht es auf dem Kamelrücken. Der Wind hatte inzwischen aufgefrischt, Sand
wirbelte über die Wüste. So entschloss ich mich, ein Beduinen-Tuch zu
kaufen. Hussein knüpfte fachmännisch den Turban, so konnte ich sogar Mund
und Nase etwas abschirmen. Trotzdem hatte ich Sand im Mund, man sollte bei
so einem Wetter halt den Mund halten. Nun standen weitere 1 1/4
Reitstunden an, nur Alexander stapfte weiterhin vorne weg.
Im Camp wurden dann die Zelte aufgeteilt, die Koffer waren bereits vor
Ort. Für mich Anlass genug, schnell aus den sandigen Klamotten zu kommen
und eine Dusche zu genießen; ein wahrer Genuss!
Der ägyptische Küchenchef bereitete nun in seiner Kombüse das Abendessen
vor, das Feuer in der Bodenröhre brannte auf Glut zurück. Gemeinsam mit
Hussein wurde der gefüllte Korb in die Röhre abgelassen, mit Alufolie
bedeckt und dann der Deckel mit Sand abgedichtet. Nun hieß es 2 Stunden
abwarten.
Also ein kühles (alkoholfreies) Bier und die Landschaft genießen. Als dann
plötzlich ungewöhnlicher Fluglärm die Stille störte, kamen
zwei amerikanische V-22 Osprey (Senkrechtstarter) hinter dem Felsmassiv
angeflogen. Auch ein Hinweis auf die Syrienkrise???
Inzwischen hatte ich die undankbare Aufgabe übernommen, das Trinkgeld für
unseren Reiseleiter einzusammeln. Selten hatte ich so viele Diskussionen
zu diesem Thema. Natürlich kann jeder geben was er will, eine gewisse
Erwartung liegt aber doch vor. Susanne wurde dann gebeten, den Umschlag an
Hussein mit ein paar netten Worten zu übergeben! Hierzu nochmals Danke!
Der Sandsturm hatte sich inzwischen gelegt, es fielen sogar ein paar
Regentropfen -> schönes Wetter für Jordanien :-) Wetterungsbedingt fiel
der
Sundowner jedoch aus.
Das leckere Abendessen wurde dann gegen 20 Uhr feierlich aus der
Bodenröhre geholt. Geschmacklich konnte man nicht meckern, auch die Menge
war mehr als ausreichend -> ein Lob an den Küchenchef!
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde über die Solaranlage der Strom und somit
auch das Licht in Betrieb genommen; WLAN gab es aber hier keines!
Relativ zeitig zog ich mich zurück, ein eigenes Bett wartete ja bereits
auf mich. Dass es gegen die Morgenstunden kühler fast schon kalt wurde,
sei hier nebenbei noch erwähnt. Die wärmende Decke schaffte jedoch schnell
Abhilfe!
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9. Tag: Wadi
Rum - Aqaba
Nach dem Frühstück in Ihrem Camp geht es los zu einer kurzen
Trekking-Tour in die Wüste. Gegen Mittag erfolgt ein kurzer Transfer
nach Aqaba. Die Küstenstadt ist der einzige Seehafen des Landes und
damit Jordaniens Tor zur Welt. Bekannt ist die Stadt vor allem für ihr
Tauchparadies und die schönen Strände. Am Nachmittag haben Sie die
Möglichkeit sich einen ersten Eindruck von der Stadt zu machen. Bummeln
Sie über einen der vielen bunten Märkte oder erfrischen Sie sich in dem
herrlichen Wasser. Abendessen und Übernachtung in Aqaba.
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Sonntag: 22.04.2018
Bereits gegen 5 Uhr rumorte mein Zeltnachbar, was der wohl vorhat? Wie
ich später erfahren hatte, machte Alexander sein organisiertes Frühstück
alleine auf dem Fels hinter der Anlage; auch seine leere Weinflasche wurde
oben eingegraben. Was soll man hierzu sagen?? :-)
Nach einer "Katzenwäsche" gab es ausreichend Frühstück; Herz, was willst
du mehr.
Die Variante eines weiteren Kamelrittes bzw. einer Tour im Geländewagen
wurde dann gestrichen, warum auch immer. Also wurde ein Fußmarsch in
Eigenregie organisiert. Unsere beiden Geologen erklärten ohne Fachbegriffe
etwas zu den farbigen Maserungen der Felslandschaft, danke auch nochmals
an dieser Stelle.
Der weitere Tagesablauf: Mittagessen, Koffer packen, mit dem Geländewagen
zurück zum Dorf, umsteigen in den Bus, Weiterfahrt nach Aqaba.
Im Hotel gönnte ich mir erst mal eine richtige Dusche. Dann gemeinsam mit
Hussein auf Einkaufstour. Tut mir leid, hier hatte ich mehr erwartet. Eine
kleine Stadtrundfahrt wäre zeitlich gut und gerne möglich gewesen -> hat
nicht sollen sein. So machte ich mich alleine auf die Socken und
durchstreifte diverse Läden, genoss aber auch den Strand am roten Meer. So
konnte ich ungestört meine Reisemitbringsel ergänzen: Rotwein, Feigen,
Räucherstäbchen, Rosenwasser...
Abendessen war im Hotel, Getränke nach Wunsch gab es nicht. Wasser; für
die nächsten Tage ist mein Verlangen nach Wasser aber auch Chicken
gestillt.
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10. Tag: Abreise
Heute heißt es Abschied nehmen. Es erfolgt der Transfer zum
Flughafen und der Rückflug nach Deutschland. |
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Montag:
23.04.2018
Frühstück um 6 Uhr, da unser Abflug ja bereits um 8:10 Uhr anstand. Bei
der Einfahrt zum Flughafen war dann "Gepäck-Kontrolle" durch einen
Suchhund, der dann tatsächlich "fündig" wurde. Mein Koffer? Nein, eine
Mitreisende wurde aufgefordert, den Koffer zu öffnen; gefunden wurde
glücklicherweise nichts -> Fehlalarm!
Auch diesmal war im Flughafengebäude ein jordanischer Betreuer beim
Check-in behilflich, alles verlief ohne Probleme. Bis zur Kontrolle des
Handgepäcks: Jürgen hatte seine Spezial-Taschenlampe diesmal im
Handgepäck. Seine Erklärungen waren anscheinend nicht ganz einfach,
letztendlich doch erfolgreich. Fast pünktlich hob die wenig besetzte
Maschine Richtung Amman ab. Leider war das Wetter wenig fotofreundlich,
das Tote Meer somit im Dunst ganz schwach erkennbar. Erneute Kontrolle in
Amman, dann Weiterflug nach Frankfurt. Hier empfing uns ein kräftiger
Regenschauer, typisch deutsch. Dabei war hatte in den letzten Tagen auch
hier schönsten Sonnenschein!
Die gemeinsame Verabschiedung am Gepäckband in Frankfurt war sehr
herzlich, war ja auch eine nette Truppe.
Der Transfer mit dem ICE zu meiner Heimatstadt war für mich kein Problem,
ich hatte ganz schnell einen Sitzplatz ergattern können. Auch diesmal war
der Zug wie so oft bis Mannheim total überlastet :-('
Und so gehen zehn schöne und interessante Tage zu Ende...
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Fazit:
Von Amman über das Tote Meer nach Petra, Wadi
Rum, Aqaba und zurück nach Amman
Jordanien stand
seit vielen Jahren auf meiner Reise-Wunschliste -> voran natürlich
Petra. Immer wieder hielt mich jedoch die politische Lage der
Nachbarländer von einer Buchung ab.
Jordanien ist ja von fünf Nachbarstaaten umgeben, die mehr oder weniger
zu Krisengebieten zählen.
Jedenfalls bemerkte man vor Ort von der Krisensituation in Syrien
nichts.
Die Wasserversorgung ist sicherlich mit ein Hauptproblem des Landes.
Nach Husseins Erklärungen wird Jordaniens Staatshaushalt mit 37 % durch
ausländische Hilfe unterstützt. Andere Einnahmequellen sind der
Tourismus sowie der Abbau von Phosphat.
Jordanien ist ein schönes aber vor allem interessantes Land.
Die Höhenunterschiede von Amman zum Toten Meer aber auch während der
Reise waren schon beachtlich.
Die Unterkünfte waren teilweise nicht unbedingt überzeugend, vier Sterne
würde ich hier nicht immer vergeben.
Unser Reiseleiter beherrschte die deutsche Sprache ausgezeichnet, hatte
ja auch hier vor einigen Jahren Maschinenbau studiert.
Leider hat sein Informationsfluss in den letzten Tagen nachgelassen. Auf
meinen Hinweis wurde von ihm eine fieberhafte Erkrankung angegeben ->
Gute Besserung!
Die Gruppe bestand aus 15 Mitreisenden -> zwei weibliche und Alexander
als männlicher Single, der Rest paarweise bzw. Geschwister.
War jedenfalls trotz der Altersunterschiede sehr harmonisch.
Den "Grufti" durfte ich aber an einen Mitreisenden abgeben :-)
Am Essen konnte man eigentlich nichts aussetzen -> Chicken muss für die
nächsten Tage aber nicht unbedingt sein.
Dass der Alkohol teuer ist bzw. gar nicht ausgeschenkt wird, war ja
vorab bekannt. Ein mitgebrachter Grappa kam dann sporadisch als
"Schlaftrunk" zum Einsatz.
Der Reisehöhepunkt war sicherlich Petra mit dem Schatzhaus.
Natürlich habe ich schon vorab Bilder und Videos gesehen -> gegen den
persönlichen Eindruck jedoch kein Vergleich!
Die Wanderungen waren schön, teilweise anstrengender als gedacht.
Hier fehlte eigentlich in der Reisebeschreibung der Hinweis auf
richtige Wanderschuhe, festes Schuhwerk war in Dana eigentlich nicht
ausreichend.
Mancher Tagesablauf könnte besser organisiert sein: Eine Stunde auf das
Hotelzimmer zu warten finde ich schlecht organisiert.
Ganz positiv die Einheimischen: Mit "wellcome" wurde ich des öfteren auf
der Straße angesprochen!
Somit kann ich Jordanien als Reiseland nur empfehlen!!!
Ach ja, mein Koffer war auf der Heimreise prall gefüllt, einschließlich
einer Handvoll Sand, der Rucksack
fast leer -> 30 kg Freigepäck machen so etwas möglich! |
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