Samstag:
21.04.2018 Tag 8
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Heute war unser Busfahrer wieder aktiv, Abfahrt um 8 Uhr zum Wadi Rum.
Über die teilweise recht verschlissene Wüstenstraße brauste Masser dahin.
Die Holperstellen an diversen Straßenübergängen wurden dabei nicht immer
sanft genommen und waren somit auf der Rückbank im Bus dann deutlich zu
spüren. Für Jürgens Schrittzähler ein zusätzlicher Zählimpuls! Zahlreiche
Windhosen am Straßenrand zeigten an, dass heute ein etwas sandiger Tag
anstehen würde.
Im Beduinendorf angekommen, wurden die Koffer in einen Geländewagen
umgeladen, die Kamele warteten schon auf ihre Reiter. Also aufsitzen und
los ging es im Kamelschritt. Nur unser Alexander verweigerte sich und ging
flotten Schrittes vorne weg. Für mich war es ja kein neues Erlebnis, der
Kamelsattel jedoch etwas problematisch. Der hintere Knauf im Sattel machte
sich bei diversen Bewegungen im Rücken deutlich schmerzhaft bemerkbar.
Ansonsten wurden die Kamele in 3-er Gruppen von jungen Beduinen geführt ->
eigentlich eine unterhaltsame Fortbewegungsvariante. Fotos wurden mehr
oder weniger aus der Hüfte geschossen, die Bilanz war dann aber doch recht
positiv.
Nach etwas mehr als einer Stunde Halt zur Pause: Vorsicht ist angesagt, wenn das
Kamel aufsteht bzw. mit den Vorderbeinen zuerst in die Liegeposition geht.
Dass meine rückseitige Körperseite aber auch die Oberschenkel etwas
strapaziert waren, muss ja nicht verheimlicht werden.
Ein gutes Mittagessen ließ dies schnell vergessen, bis es hieß: Weiter
geht es auf dem Kamelrücken. Der Wind hatte inzwischen aufgefrischt, Sand
wirbelte über die Wüste. So entschloss ich mich, ein Beduinen-Tuch zu
kaufen. Hussein knüpfte fachmännisch den Turban, so konnte ich sogar Mund
und Nase etwas abschirmen. Trotzdem hatte ich Sand im Mund, man sollte bei
so einem Wetter halt den Mund halten. Nun standen weitere 1 1/4
Reitstunden an, nur Alexander stapfte weiterhin vorne weg.
Im Camp wurden dann die Zelte aufgeteilt, die Koffer waren bereits vor
Ort. Für mich Anlass genug, schnell aus den sandigen Klamotten zu kommen
und eine Dusche zu genießen; ein wahrer Genuss!
Der ägyptische Küchenchef bereitete nun in seiner Kombüse das Abendessen
vor, das Feuer in der Bodenröhre brannte auf Glut zurück. Gemeinsam mit
Hussein wurde der gefüllte Korb in die Röhre abgelassen, mit Alufolie
bedeckt und dann der Deckel mit Sand abgedichtet. Nun hieß es 2 Stunden
abwarten.
Also ein kühles (alkoholfreies) Bier und die Landschaft genießen. Als dann
plötzlich ungewöhnlicher Fluglärm die Stille störte, kamen
zwei amerikanische V-22 Osprey (Senkrechtstarter) hinter dem Felsmassiv
angeflogen. Auch ein Hinweis auf die Syrienkrise???
Inzwischen hatte ich die undankbare Aufgabe übernommen, das Trinkgeld für
unseren Reiseleiter einzusammeln. Selten hatte ich so viele Diskussionen
zu diesem Thema. Natürlich kann jeder geben was er will, eine gewisse
Erwartung liegt aber doch vor. Susanne wurde dann gebeten, den Umschlag an
Hussein mit ein paar netten Worten zu übergeben! Hierzu nochmals Danke!
Der Sandsturm hatte sich inzwischen gelegt, es fielen sogar ein paar
Regentropfen -> schönes Wetter für Jordanien :-) Wetterungsbedingt fiel
der
Sundowner jedoch aus.
Das leckere Abendessen wurde dann gegen 20 Uhr feierlich aus der
Bodenröhre geholt. Geschmacklich konnte man nicht meckern, auch die Menge
war mehr als ausreichend -> ein Lob an den Küchenchef!
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde über die Solaranlage der Strom und somit
auch das Licht in Betrieb genommen; WLAN gab es aber hier keines!
Relativ zeitig zog ich mich zurück, ein eigenes Bett wartete ja bereits
auf mich. Dass es gegen die Morgenstunden kühler fast schon kalt wurde,
sei hier nebenbei noch erwähnt. Die wärmende Decke schaffte jedoch
schnell Abhilfe.
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