Mittwoch: 18.04.2018 Tag 5
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Heute hieß es zeitig aufstehen -> Abfahrt war bereits um 8 Uhr. Halt war
dann bei der Kreuzfahrerburg bei Shobak. Shobak Castle wurde im 12.
Jahrhundert erbaut. Die Ruinen der Höhenburg liegen auf einem
kegelförmigen Berg über der Ebene von Edom an der Pilger-
und Karawanenstraße von Syrien nach Arabien. Der wichtige Handelsweg
führte an dieser Stelle vom Toten Meer zur Arava-Senke
und von dort weiter nach Akaba am Roten Meer und war somit eine gute
Einnahmequelle.
Ganze Schulklassen waren heute unterwegs, die Mädchen mit Kopftuch, die
Betreuerinnen teilweise voll verschleiert. Was die Mädels jedoch nicht
abgehalten hat, singend und lustig unterwegs zu sein. Uns bot sich, oben
angelangt, ein schöner Blick über das Tal. Die Ruine selbst wurde
teilweise rekonstruiert, weitere Ausgrabungen stehen an.
In einem kleinen Kiosk wurden natürlich Getränke angeboten, Tee, Kaffee
aber auch diverse Dosengetränke. Hier lief übrigens ein Fernsehgerät, das
einen arabischen Sender ausstrahlte. Gezeigt wurden diverse Bilder aus dem
Syrienkonflikt, auch Bilder vom Giftgasangriff in Duma. Auch hier wurde
mir vor Ort der Konflikt und Kriegsgefahr nahegebracht. Übrigens: Im Land
selbst ist von dieser Situation nichts zu spüren!
Weiter ging es über Serpentine und karge Landschaft nach Little Petra,
auch bekannt als Siq al-Barid. Diese
Besichtigung stand nach Programm zwar erst später auf der Liste, passte
aber gut in den heutigen Tag. Es sollte somit eine gute Einstimmung auf
Petra sein. Auch hier geht es durch eine kurze Schlucht zu den
eigentlichen
archäologische Stätten, ein
nabatäischer Ort
mit in die Sandsteinwände eingemeißelten Gebäuden. Die Gebäude wurden
vermutlich als Vorort von Petra, der Hauptstadt der Nabatäer,
im 1. Jahrhundert nach Christus gebaut. Für den Rest des Jahrtausends
blieb Little Petra allen unbekannt, bis auf beduinischen Nomaden, die
manchmal darin oder in ihrer Umgebung lagerten. Europäer, die die
arabische Welt unter islamischer Herrschaft nicht besuchen konnten, hörten
von Petra, waren sich aber ihrer Existenz nicht sicher. Ausgegraben wurden
die Gebäude dann aber erst im späten 20. Jahrhundert
von der britische Archäologin Diana Kirkbride.
Heute stehen an allen Ecken Händler und Bettler, teilweise aufdringlich
und zeigten sich mit einem Bakschisch von einem 1/2 Dinar unzufrieden. Den
Aufstieg zum "schönsten Aussichtspunkt" über sehr ungleiche und schlechte
Stufen schenkte ich mir. War, wie dann von einigen erzählt wurde, kein
Versäumnis.
Abendessen war dann bei einer einheimischen Familie: Mansaf,
ein arabisches Gericht aus in Joghurt gekochtem Hammel und Reis und
natürlich Fladenbrot. Traf leider nicht ganz meinen Geschmack, die süße
Nachspeise war jedoch lecker. Der ganze Ablauf des Abendessen war leider
wenig herzlich, der Hausherr mit seinem Bruder blieben mehr oder wenig im
Hintergrund. Auch mein kleines Präsent, ein Teddy für das Töchterchen,
lockerten die Situation wenig auf. Schade...
Fast die ganze Truppe traf sich dann später im Hotel Mövenpick zu einem
Umtrunk bei Bier und Wein -> unsere Bleibe hatte keine Lizenz für
alkoholische Getränke!
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