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Indien 2017
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Sonntag:
22.01.2017 Tag 2
Nach vier Stunden Schlaf und einem guten Frühstück ging es auf Tour,
unsere Gruppe wurde durch eine bereits vorzeitig angereiste
Teilnehmerin verstärkt. Die Altstadt mit diversen Märkten brachte den
ersten Eindruck. Die Vielzahl an Obst- und Gemüsehändlern aber auch
Handwerkern, Transportvarianten sowie Straßenküchen beeindruckte.
Weniger positiv war der Schmutz auf den Wegen und Straßen. Dass die
elektrischen Versorgungsleitungen in einem erbärmlichen Zustand waren,
überraschte dann nicht mehr. Dafür beeindruckte dann die Jama Masjid
Moschee, auch Freitagsmoschee genannt. Gebaut wurde die Moschee mit
den drei Zwiebelkuppen und den zwei Minarette mit einer Höhe von 40
Metern überwiegend aus Sandstein; verkleidet sind die Fassaden und die
Kuppeln aber mit weißem Marmor. Das Gandhi Memorial Raj Ghat mit
seiner schönen Parkanlage stand anschließend auf dem Programm.
1948 wurde
Mahatma Gandhi nach seiner Ermordung eingeäschert und seine Asche
im heiligen Fluss, dem Ganges verstreut. Da das Innere der
Anlage wie jede Moschee als Heiligtum gelten, darf dieser Bereich
immer nur in Socken betreten werden. Zusätzlich zum geplanten
Programm ging es zum Sikh-Tempel Gurudwara Bangla Sahib. Auch für
diesen Tempelbereich gilt es, die Schuhe abzulegen aber auch die Haare
zu bedecken. Eine ausführliche Information von Jai über die Sikhs
half diese Religion etwas zu verstehen, deren Anteil in der indische
Bevölkerung ca. 2 Prozent beträgt.
So erfuhren wird, dass sich die Sikhs 1469 durch den ersten Guru Nanak
als Bruderschaft vom Kastensystem abwendeten. Seit dem Guru Gobind
Singh, dem zehnten und letzten Guru, trägt jeder Sikh den Namen Singh
(Löwe) mit in seinem Familiennamen. Da Guru Gobind Singh keinen
Nachfolger für sich ernannt hat, ist heute das heilige Buch Adi Granth
die höchste Autorität.
Im Gegensatz zum Hinduismus glauben die Sikhs nur an einen Gott, die
Gleichberechtigung von Mann und Frau, sowie, dass alle Menschen gleich
sind. Ausdruck dessen sind die Familiennamen. Alle Frauen heißen Kaur
(Prinzessin), alle Männer tragen den Namen Singh (Löwe). Die
Männer tragen den traditionellen Turban, Kinder einen "Patka". Nach
einem Rundgang um den See ging es in die
Großküche, in der für bedürftige Gläubige gratis gekocht wird. Die am
Boden sitzenden Gläubigen werden verköstigt, an manchen Tagen sollen es
sogar Tausende sein. Nach einem guten Abendessen ging dann aber zeitig
ab ins Bett.
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