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Andalusien 2017
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Mittwoch:
14.06.2017 Tag 4
Heute wurden mal wieder die Koffer gepackt; Weiterfahrt nach Cordoba.
Der kurze "Verkaufshalt" in einer Ölmühle war wenig interessant; ein
Video über die Herstellung und eine alte Ölmühle, das war es dann auch.
In Cordoba ging es zu Fuß über die Puente Romano
(römische Brücke). Bereits 45 v. Chr. wurde die aus 16 Bögen
erstellte Brücke von den Römern erstellt und im 10. Jahrhundert komplett
erneuert. Die Mittagszeit war wieder zur freien Verfügung, also wurden
in Eigenregie die Gassen mit den schönen Innenhöfen (Patios) bestaunt.
Es findet übrigens jährlich ein Wettbewerb um den schönsten Innenhof
statt! Die Besichtigung der
Mezquita-Catedrale sollte für mich der Höhepunkt der Reise werden; war
ja schließlich der Hauptgrund für die Buchung. Michael, der Reiseführer
für diese Besichtigung, verstand es toll, die besonders schönen
Fotomotive zu präsentieren. Ich kann nur immer wieder sagen, einfach
schön. Die Moschee wurde 784 an die Stelle einer zerstörten
westgotischen Kathedrale gebaut und in den folgenden 2 Jahrhunderten
erweitert. 1236 wurde die Moschee zurückerobert und das Minarett mit
einem Kreuz versehen. 1523 begann dann der Einbau eines gotischen
Kirchenschiffes. Hierzu wurden im mittleren Teil die Säulen entfernt.
Auch das Minarett wurde durch einen Glockenturm ersetzt.
Als Karl V. das Ergebnis 1526 bei einem Besuch in Córdoba sah, soll er
gesagt haben: „Ich wusste nicht, um was es sich hier handelte. Denn wenn
ich es gewusst hätte, hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte
Gebäude legt. Ihr habt getan, was möglich war, etwas erbaut, was es
andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was einmalig
in der Welt war“. Es ist jedoch nicht sicher, ob dieser Ausspruch
wirklich Karl zuzuschreiben ist.
Ich persönlich finde die Kathedrale in der Moschee fast schon "pervers"
aber doch irgendwie genial. Ob dadurch eine komplette Zerstörung
verhindert wurde? Schließlich ist ein großer Teil der Moschee wie die
Gebetsnische komplett erhalten.
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