Tag 10
Vormittag zur freien
Verfügung: Also auf und nach dem Frühstück zu Fuß zum Burj Khalifa. Hier
durfte und musste ich feststellen, dass Dubai nicht für Fußgänger gebaut
ist. Fast alleine war ich als Fußgänger um 8 Uhr auf der Straße. Immer
wieder musste ich feststellen, dass ein Fußweg einfach im NICHTS endete.
Auch auf dem Platz vor der Mall war große Leere. Schön war der
Spaziergang durch den Souk Al Bahar; hier ließ es sich wirklich schön
wohnen... Nach einem kurzen Mittags-Imbiss ging es im Taxi zurück zum
Hotel. Der wollte dann für die zurückgelegte Strecke (das Taximeter war
verdeckt) dann 45 Dirham, den Abend zuvor zahlten wir jedoch 20 Dirham.
Jedenfalls zahlte ich meine 20 und stieg unter Protest des Taxlers aus!
Um 14 Uhr ging es dann im Bus wieder auf Tour. Im Museum, das von
Touristen gut gefüllt war, konnte man das historische Leben vor dem
Ölboom sehen. Und dann wieder Souks in verschiedenen Varianten. Dabei
musste ich auch den Geschmack einer Art Kokosnuss testen. Die Milch und
das dann ausgelöste Fruchtfleisch waren nicht unbedingt nach meinem
Geschmack. Die Bootsfahrt im
Abra
führte zum Gewürz-Souk.
Tja, und hier fand ich mit Hilfe von Amro ein Schmuckgeschäft, das einen
Silber-Anhänger in Arabischer Schrift herstellte. Die Preisverhandlung
benötigte schon einige Zeit, so dass für die Herstellung nur noch 45
Minuten blieben. Und das soll klappen? Nach Anzahlung von 100 AED war
das Geschäft abgeschlossen. Tja, und ich konnte bei der Herstellung dann
zusehen. Über 2 Holztreppen (fast schon Leitern) ging es in einem
anderen Geschäft zur Werkstatt. Der Handwerker, vermutlich ein
Pakistani, zertrümmerte einen Silberring, der dann mit einem
Bunsenbrenner eingeschmolzen wurde. Inzwischen zeichnete er auf Papier
den Namen in arabischer Schrift, den er dann auf Pergamentpapier
übertrug. Das Silber war inzwischen geschmolzen, wurde in eine Form
gegossen, abgeschreckt, flach zu einem Plättchen verarbeitet, das
Pergamentpapier aufgeklebt, mit einem Turbobohrer Löcher eingebracht,
dann begann die eigentliche Arbeit. Mit einer Handsäge wurde die Form
ausgesägt. Immer wieder musste dabei das Sägeblatt in die vorgebohrten
Löcher neu eingefädelt werden, eine ruhige Hand ist hierzu sicherlich
nötig; und das alles unter Zeitdruck! Endlich fiel das Reststück zu
Boden, der Namen war fertig ausgesägt. Mit Schmirgelpapier polieren, den
Silberstempel einbringen, an der Schwabbelscheibe polieren, fertig war
der Anhänger; und das in 45 Minuten; Respekt! Schnell zurück zum Dealer,
der sicherlich den Großteil der Geldsumme einsteckte. Geschafft! Weiter
zum Treffpunkt, die Gruppe wartete bereits auf mich :-)
Das Abendessen genoss ich dann mit Brigitte und Laura, gutes Steak mit
alkoholfreiem Bier! Wie sagte der Ober: Das ist doch kein Bier...
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