Indien 2017


Montag: 30.01.2017    Tag 10



Eine lange Fahrt stand heute auf dem Programm. Unter einer einmalig schönen Wüstenlandschaft, wie in der Reisebeschreibung oben erwähnt, verstehe ich jedoch etwas anderes. Gestrüpp, Akazienbäume und ab und zu Gemüsefelder sind entlang der Straße zu sehen. Der kurze Fotohalt dürfte Michael mal wieder sehr entgegen gekommen sein -> Jungfernkraniche tummelten sich um einen See; ein schöner Anblick. In Bikaner angekommen stand die Besichtigung des Fort Junagarh an. Raja Rai Singh, ein General in der Armee des Mogul-Herrschers Akbar, ließ dieses Fort in den Jahren 1588-1593 erbauen. Es hat eine 986 m lange Mauer mit 37 Bastionen und zwei Eingängen. Einige Paläste mit den Innenhöfen liegen innerhalb des Forts. Zu ihnen gehören auch der Chandra Mahal (Mondpalast) mit Malereien, Spiegeln und kunstvoll bearbeiteten Marmorpaneelen. Waffen, Gewehre und sonstige "Mordwerkzeuge"  aus diversen Zeiten sind ausgestellt. Hier wurde uns auch zum Thema Witwenverbrennungen, auch Sati genannt, einiges erläutert. Hierbei verbrannte die Witwe zusammen mit dem Leichnam des Ehemanns auf dem Scheiterhaufen. Frauen, die gemeinsam mit der Leiche ihres Ehemanns verbrannten, wurden in hohen Ehren gehalten und teilweise göttlich verehrt; ihre Familie gewann hohes Ansehen. Ursprünglich töteten sich auf diese Weise Frauen der im Kampf gefallenen Männer aus Fürstenfamilien, möglicherweise, um nicht den Feinden in die Hände zu fallen. Es kommt immer noch, wenn auch seltener, zu Verbrennungen. Ein bekannter Fall ist Roop Kanwar, eine achtzehnjährige Witwe, die in Rajasthan 1987 auf dem Scheiterhaufen ihres Mannes verbrannte. Die Verbrennung wurde von tausenden Zuschauern verfolgt und in aller Welt durch Medien und Wissenschaft rezitiert. Es ist strittig, ob sie mit oder ohne Zwang auf den Scheiterhaufen gelangte. Tausende Anhänger der Witwenverbrennung pilgerten anschließend zu dem Ort. Der Tod von Roop Kanwar führte zu heftigen öffentlichen Auseinandersetzungen und einer weiteren Verschärfung des Verbots der Witwenverbrennung. Laut indischem Gesetz ist heute jede direkte und indirekte Unterstützung der Witwenverbrennung verboten.
Am späten Nachmittag ging es dann im Tuk-Tuk durch die Altstadt, ein irres Erlebnis. Ein Gehupe und Gedränge in den engen Gassen. Jedenfalls brannten mir auch am nächsten Morgen noch die Augen von den Abgasen! Ausklingen durfte dieser Tag noch mit einem Tempelbesuch -> dem BHANDA SHAHA JAIN TEMPLE. Es wird angenommen, dass der Bau des Tempels im Jahre 1468 von einem reichen Kaufmann, Bhandasa Oswal beauftragt wurde. Übrigens: Der Jainismus hat wie der 
Buddhismus seine Wurzeln im Brahmanismus, der Vorgängerreligion des Hinduismus.


 
  Samstag 21.01.2017
 
Anreise nach Delhi
 
 
  Sonntag 22.01.2017
 
Delhi - Stadt der Kontraste
 
 
  Montag 23.01.2017
 
Auf nach Agra
 
 
  Dienstag 24.01.2017
 
Der Taj Mahal
 
 
  Mittwoch 25.01.2017
 
Ranthambore-Nationalpark
 
 
  Donnerstag 26.01.2017
 
Pushkar
 
 
  Freitag 27.01.2017
 
Die Wüste Thar
 
 
  Samstag 28.01.2017
 
Die Wüste Thar
 
 
  Sonntag 29.01.2017
 
Die Wüstenstadt Jaisalmer
 
 
  Montag 30.01.2017
 
Bikaner
 
 
  Dienstag 31.01.2017
 
Jaipur
 
 
  Mittwoch 01.02.2017
 
Jaipur
 
 
  Donnerstag 02.02.2017
 
Ballonfahrt und dann ab nach Delhi
 
 
  Freitag 03.02.2017
 
Rückflug nach München